Montag, 18. Oktober 2010

EHF Champions League ist ausvermarktet

Mit Uniqa hat die EHF Marketing den vierten und letzten Premium Sponsor für die Velux EHF Men's Champions League gefunden. Damit ist die Königsklasse des Handballs für die laufende Spielzeit ausvermarktet.

Uniqa ist im europäischen Vereinshandball keine unbekannte Größe. Bereits vor fünf Jahren war das größte Versicherungsunternehmen Österreichs als Sponsor in der EHF Champions League werblich präsent. Das aktuelle Engagement gilt für die laufende Saison und erstreckt sich auch auf die Champions League der Frauen.
Im Rahmen der Partnerschaft erhält Uniqa umfangreiche Werbepräsenz im Umfeld der Partien, so zum Beispiel auf TV-relevanten Banden und Bodenklebern. Die Listenpreise für diese Sponsorshipebene richten sich nach der Paketgröße und beginnen bei 200 000 Euro.

Neben Uniqa hatte die EHF Marketing mit Bet-at-Home, Jack & Jones und Sharp bereits zuvor drei weitere Unternehmen für die zweite Ebene „Premium Sponsor“ gewonnen. Der finanziell lukrativste Abschluss gelang dem Vermarkter mit Velux. Der dänische Bauproduktehersteller wirbt in den kommenden drei Jahren als Titelsponsor. Als „Champions League Partner“ fungieren die Unternehmen Adidas, DB Schenker, Gerflor und HRS.

ZDF erwirtschaftet Überschuss von knapp 30 Mio



Das ZDF hat seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2009 bekannt gegeben. Demnach verbesserte der öffentlich-rechtliche Sender sein Gesamtergebnis gegenüber dem Vorjahr trotz rückläufiger Einnahmen.

Nach Angaben des ZDF wurde das Jahr 2009 mit einem Überschuss von 29,3 Millionen Euro beendet, der den Ergebnisrücklagen des Senders zugeführt werden kann. Gegenüber dem Geschäftsjahr 2008 konnten die Mainzer ihre Zahlen damit nochmals deutlich verbessern. Damals bezifferte sich das Gesamtergebnis auf 13,1 Millionen Euro. Die Entwicklung sei auf Einsparmaßnahmen innerhalb der Sendeanstalt zurückzuführen, teilte das ZDF mit, ohne Details zu nennen.

Gleichzeitig gingen im Vergleich zu 2008 jedoch die Umsätze zurück. Zahlen legte der Sender jedoch nicht offen. Dies sei insbesondere auf den gesunkenen Bestand an Fernsehgeräten in deutschen Haushalten und den damit verbundenen geringeren Erträgen aus dem Gebührentopf des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu erklären. Zudem seien die Erträge aus dem Werbefernsehen und dem Sponsoring infolge der allgemeinen Konjukturschwäche in 2009 schlechter als erwartet ausgefallen.

Mehr Innovationen in der Zukunft
Für die Geschäftsjahre 2011 und 2012 kündigte der ZDF-Fernsehrat eine Modernisierung seines Programms an. Schwerpunkte sollen insbesondere eine höhere Anzahl von Fernsehproduktionen im hochauflösenden HD-Format sowie cross-mediale Programmformen sein. Auch das Angebot an Live- und Sondersendungen soll systematisch gesteigert werden.

Ex-Barca-Chef vor Gericht




Joan Laporta muss sich vor Gericht verantworten. Der ehemalige Präsident des FC Barcelona wird sich zusammen mit dem damaligen Management wegen eines Verlustes von knapp 77,1 Millionen Euro nach Steuern in der vergangenen Spielzeit erklären müssen.


Bei einer Befragung stimmberechtigter Clubmitglieder fiel das Ergebnis mit 486 gegen 439 bei 113 ungültigen Stimmen für das gerichtliche Vorgehen aus. „Das Management um Joan Laporta, das am 30. Juni abgelöst wurde, wird sich für seine Handlungen vor Gericht verantworten müssen“, hieß es in einer Stellungnahme des Clubs. „Das ist die wichtigste Entscheidung in der Geschichte des Vereins“, sagte Sandro Rosell, derzeitiger Präsident des katalanischen Klubs, nach der Abstimmung.

Der 48-jährige Laporta wird sich für etliche undurchsichtige Zahlungen verantworten müssen. So zahlte das Barca-Management im Sommer 2009 rund acht Millionen Euro an den Berater von Zlatan Ibrahimovic, der vor einem Jahr von Inter Mailand zu Barca gewechselt war. Laporta war von 2003 bis zum Sommer 2010 Präsident des Clubs.

FIFA WM 2018 findet wieder in Europa statt

Mit den USA hat ein weiterer Bewerber für die FIFA Fußball-WM 2018 seine Kandidatur zurückgezogen. Die Amerikaner setzen voll auf die WM 2022 und machen somit den Weg frei für eine Austragung der Endrunde in Europa.




Denn im Rennen um die WM 2018 sind damit nur noch die Bewerbungen von England, Russland sowie den Kandidaten-Duos Spanien und Portugal sowie Niederlande und Belgien verblieben. Da gemäß dem Rotationsprinzip des Weltverbandes eine WM nicht zweimal in Folge auf dem gleichen Kontinent stattfinden darf, werden nun die Doppelbewerbungen der Europäer hinfällig.

Für die Endrunde im Jahr 2022 haben außer den USA noch Japan, Südkorea, Australien und Katar den Hut in den Ring geworfen. Die FIFA-Exekutive wird ihre Entscheidung über die Vergabe der Weltmeisterschaften am 2. Dezember in Zürich treffen.

Hannover Scorpions können Fans auch nicht mit Freibier locken


Eine stimmungsvolle Partie sollte die Partie der Hannover Scorpions gegen die Eisbären Berlin werden. Mindestens 7000 Zuschauer hatten die Verantwortlichen als Maßgabe ausgegeben, dann hätte es beim nächsten Spiel 1000 Liter Freigetränke gegeben – es kam anders.

Beim 3:2-Erfolg über die Eisbären begrüßten die Scorpions offiziell gerade einmal 4974 Besucher in der Tui-Arena. Für den amtierenden Deutschen Eishockey-Meister bedeutete die Zuschauerzahl eine erneute Enttäuschung. Bislang kamen im Schnitt gerade einmal rund 4000 Besucher zu den Heimspielen des auch in dieser Saison sportlich erfolgreichen DEL-Clubs.

Und so half auch der PR-Schachzug nicht, die Zuschauer mit einem Lockangebot in die Tui-Arena zu holen. Wären 7000 oder mehr Besucher in der rund 10 800 Zuschauer fassenden Arena erschienen, hätten nach Vereinsangaben Trainer Toni Krinner und Geschäftsführer Marco Stichnoth beim darauffolgenden Heimspiel gegen Iserlohn 1000 Liter Freigetränke spendiert. Ein weiterer Besuch der Anhänger zu dem Spiel gegen die Roosters wäre so fast automatisch vorprogrammiert gewesen.

Doch zumindest dieser Schuss ging für den aktuellen Tabellenvierten nach hinten los. Und so bleibt an der Leine die Kluft zwischen sportlichem und wirtschaftlichem Erfolg eklatant.



Personalwechsel bei der Alemannia Aachen Stadion GmbH


Gerhard Frey (31) ist neuer Leiter Finanzen und Controlling bei der Alemannia Aachen GmbH. Derweil verlässt Prokurist Stephan van der Kooi (34) zum Jahresende die Alemannia Aachen Stadion GmbH.

Frey leitet ab sofort den Bereich Finanzen und Controlling bei der Alemannia Aachen GmbH. Der Diplom-Kaufmann war zuvor für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rölfs Partner tätig und kam während dieser Zeit bereits mit dem Verein in Berührung. Frey soll den Klub auf dem wirtschaftlich-finanziellen Sektor verstärken und das Reporting verbessern. Er beerbt Markus Kalusche, der seit Februar als kaufmännischer Leiter beim Karlsruher SC fungiert.

Van der Kooi war in den vergangenen vier Jahren bei Alemannia Aachen vor allem als Projektleiter für den Stadionneubau verantwortlich. Bis zu seinem Ausscheiden im Dezember bleibt van der Kooi Sicherheitsbeauftragter bei den Heimspielen der Alemannia. Zum Jahreswechsel steigt der Bauingenieur in das väterliche Unternehmen Wogiv GmbH ein. Seine Position bei dem Fußball-Zweitligisten wird nicht neu besetzt.

Mehr zum Thema Sportwetten im Handball: HSV eifert Flensburg nach


In der Toyota Handball Bundesliga (HBL) hat der nächste Club einen Vertrag mit einem privaten Sportwettenanbieter abgeschlossen: Nach der SG Flensburg-Handewitt ist nun auch der HSV Handball auf den Zug aufgesprungen.

Wie das Pendant aus Flensburg wirbt auch der amtierende HBL-Vizemeister und DHB-Pokalsieger für Bet-at-Home. Der österreichisch-deutscher Anbieter ist ab sofort als Partner im Platin-Club aktiv, der der zweiten Sponsorenebene bei den Hanseaten entspricht. Im Zuge des Engagements wirbt der Sportwettenanbieter unter anderem auf TV-relevanten Banden und auf Bodenaufklebern in der Hamburger O2 World.

Damit kommt der von Experten prognostizierte Dominoeffekt bei Vertragsabschlüssen mit privaten Sportwettenanbietern weiter in Fahrt. Auch in der Fußballbundesliga hat mit der TSG 1899 Hoffenheim bereits ein Verein die unklare juristische Situation ausgenutzt, nachdem der Europäische Gerichtshof (EuGH) das Glücksspielmonopol in Deutschland zu Fall gebracht hatte 

Der FC Liverpool ist verkauft - trotzdem gibt es weiter Ärger


Das Gezerre um den FC Liverpool scheint ein Ende gefunden zu haben: Der Verkauf des Clubs an die New England Sports Venture (NESV) ist perfekt. Dennoch geben die alten Eigner Tom Hicks und George Gillett keine Ruhe - und stellen horrende Forderungen.
Zu einem Preis von umgerechnet rund 350 Millionen Euro soll der FC Liverpool seinen Besitzer gewechselt haben. Damit konnte der fünfmalige Champions-League-Sieger am vergangenen Freitag einen Kredit von 270 Millionen Euro an die Royal Bank of Scotland (RBS) zurückzahlen und einen Abzug von neun Punkten vermeiden.
Liverpools Vorsitzender Martin Broughton zeigte sich nach dem Verkauf erleichtert. „Jeder Fußballfan weiß, dass die nervenaufreibendste Art, ein Spiel zu gewinnen, das Elfmeterschießen ist. Aber es lohnt sich, wenn am Ende das richtige Resultat steht“, sagte Broughton und fügte hinzu: „Wir haben das richtige Resultat.“

Ausgestanden ist die Angelegenheit aber noch lange nicht, auch wenn sich der unabhängige dreiköpfige Vorstand der „Reds“ in einer ersten Stellungnahme „überglücklich“ zeigte. Die beiden US-Amerikaner Hicks und Gillett fordern einen Schadenersatz in Höhe von umgerechnet rund 1,1 Milliarden Euro und kündigten an, „jeden Rechtsweg auszureizen“, um das Geld zu erhalten.

Sie argumentierten, dass der Verkaufspreis weit unter dem wahren Marktwert des Klubs liege und sprechen von einem „epischen Schwindel“ und einer „organisierten Verschwörung“. Ihr Anwalt Steve Stodghill erklärte dazu gegenüber der BBC: „Dieses Ergebnis mindert den Wert des Klubs und wird in langwieriger Unsicherheit für Spieler, Fans und alle Anhänger enden.“ Nach Angaben des Anwalts seien Hicks und Gillett bereit gewesen, die Schulden bei der RBS zu begleichen um ein Insolvenzverfahren zu vermeiden.

Erster Fußballbundesligist schließt Vertrag mit privatem Sportwettenanbieter ab


Der Damm ist gebrochen: Mit der TSG 1899 Hoffenheim hat der erste Fußballbundesligist mit einem privaten Sportwettenanbeiter einen Vertrag unterzeichnet, nachdem der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden hatte, dass das deutsche Glücksspielmonopol nicht mit EU-Recht vereinbar ist. Weitere Abschlüsse scheinen nun nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

In der Partie gegen Borussia Mönchengladbach waren keine 60 Sekunden gespielt, als die Zuschauer in der Rhein-Neckar-Arena und an den Fernsehschirmen den Schriftzug „Tipico Sportwetten“ auf der LED-Bande zu sehen bekamen. Tipico, ein maltesischer Anbieter von Sportwetten und Casinogames, ist in den vergangenen Jahren vor allem in Deutschland enorm gewachsen, auch weil das Online-Wettangebot durch ein Netz von realen Wettbüros ergänzt wurde.

Mit der TSG 1899 Hoffenheim hat damit ein weiterer Profisportclub in Deutschland die unklare Rechtslage nach dem EuGH-Urteil im Bezug auf das Werbeverbot von privaten Sportwettenanbietern ausgenutzt und einen Vertrag abgeschlossen. Zuvor hatte der Toyota-Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt mit Bet-at-Home abgeschlossen.

Der Vertragsschluss von Hoffenheim überrascht insofern, weil die DFL an alle Clubs ein Empfehlungsschreiben ausgesandt hatte, vorerst nicht auf „eigene Faust“ Verträge mit privaten Wettanbietern abzuschließen, da die Rechtslage nach wie vor unklar ist. Eine Kettenreaktion scheint nun aber vorprogrammiert, da Clubs wie Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund zumindest unterschriftsreife Verträge in den Schubladen haben sollen und kurz vor der Verkündung der Engagements stehen.

Dominoeffekt bei Sportwetten droht

Mit dem Kontrakt zwischen der SG Flensburg-Handewitt und Bet-at-home hat alles angefangen, nun könnte den Vertragsabschlüssen mit privaten Sportwettenanbietern Tür und Tor geöffnet sein. So zumindest prognostiziert es der Jurist Wulf Hambach (Foto).

Hambach, Gründungs- und Managing-Partner der auf Glücksspielrecht spezialisierten Kanzlei Hambach & Hambach, äußerte gegenüber SPONSORs die Vermutung, dass es nach dem Flensburger Vertragsabschluss „nun einen Dominoeffekt geben wird”. Demnach ist es nur eine Frage der Zeit bis auch andere deutsche Clubs Sponsoringvereinbarungen mit privaten Sportwettenanbietern schließen und damit auch an die Öffentlichkeit gehen.

Hört man sich in der Branche um, sollen diverse Vereine unterschriftsreife Verträge in der Schublade liegen haben. Neben der nach wie vor ungeklärten rechtlichen Frage, scheuen einige Clubs den Schritt offenbar noch, weil die Ligenvertreter mit Empfehlungsschreiben an die Vereine eindringlich vor zu schnellen Abschlüssen warnen.

Nach Meinung von Hambach, ein Prozess, der sich kaum aufhalten lässt, weil der wirtschaftliche Druck bei den Wettenanbietern einfach zu groß sei, sich gegenüber der Konkurrenz vorteilhaft zu positionieren. „Ich hoffe, dass der Damm jetzt noch nicht bricht”, so Hambach. Brechen wird er aber auf jeden Fall, ist sich der Glücksspielrechtsexperte sicher.