Freitag, 18. Dezember 2009

HanseMerkur erringt Etappensieg gegen DFL


Die Deutsche Fußball Liga (DFL) ist mit einer Markenrechtsklage gegen die HanseMerkur Versicherung in zweiter Instanz gescheitert. Nun muss der Bundesgerichtshof (BGH) entscheiden.

Der Ligaverband sah seine Markenrechte in einem Werbespot des Versicherers verletzt. In dem 20-Sekünder überreicht der Nationalspieler Mario Gomez Zuschauern eine Meisterschale, die der offiziellen Bundesliga-Trophäe zwar ähnlich sieht, jedoch mit der Aufschrift „Riester-Meister“ versehen ist. Die DFL warf HanseMerkur in diesem Zusammenhang „Ambush-Marketing“ vor.

Das Oberlandesgericht München (OLG) wies die Klage der DFL ab, da eine Verwechslungsgefahr zwischen beiden Trophäen nicht gegeben sei und gab der HanseMerkur im Berufungsverfahren ohne Einschränkungen recht. In erster Instanz hatte das Landgericht München am 2. April 2009 noch zugunsten der DFL entschieden und der HanseMerkur die Nutzung der „Meisterschale“ für ihr Riesterprodukt untersagt.

Mit dem Urteilsspruch ist die juristische Auseinandersetzung noch nicht beendet. In letzter Instanz muss nun der BGH ein Urteil fällen. Laut Rechtsanwalt Thomas Summerer von CMS Hasche Sigle kann dies noch sechs bis zwölf Monate dauern. Der Ausgang des Verfahrens sei offen. Mindestens bis zum finalen Urteilsspruch darf die HanseMerkur ihre Kampagne weiter platzieren.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Hamburger SV kooperiert mit Mainzer Hauptsponsor


Entega ist neuer Exklusiv-Partner beim Hamburger SV. Der Energiedienstleister wird neben einem werblichen Engagement auch als Ökostromversorger der Hamburger Arena fungieren.

Die Partnerschaft zwischen dem Fußballbundesligsten und dem Unternehmen läuft zunächst bis 2012 und wurde insbesondere unter dem Gesichtspunkt Klimaschutz geschlossen. Entega gehört zur HEAG Südhessische Energie AG und zeichnet ab Juli 2010 verantwortlich für die Versorgung der HSH Nordbank Arena mit Ökostrom.

Im Rahmen der Kooperation erhält Entega eine umfangreiche Logo-Präsenz im TV-relevanten Bereich. Zudem wird das Unternehmen unter anderem mit Videospots auf der Anzeigentafel in der HSH Nordbank Arena auftreten. Teil der Partnerschaft ist zudem der „HSV-Klimafan Ökostrom-Tarif“, den Entega speziell für die Kooperation kreiert hat. Der Umfang des Engagements wird mit einer Gesamtsumme von mehr als einer halben Million Euro taxiert.

„Die Exklusiv-Partnerschaft ist Ausdruck unserer gemeinsamen Haltung für den Klimaschutz und eine konsequente Fortsetzung der Übernahme von Verantwortung für die Gesellschaft, Klima und Umwelt", sagte Katja Kraus, Vorstand für Kommunikation und Marketing beim HSV. Bereits seit 2008 werden die Reisen der Mannschaft klimaneutral gestellt.

Neben Entega hat der HSV fünf weitere Exklusiv-Partner: Das Grand Elysee, Holsten, Imtech, NDR 2, T-Home werden ebenfalls auf der dritten Ebene aufgeführt. Hauptsponsor Emirates markiert die Spitze der Pyramide, Ausrüster Adidas und der (Noch)Arena-Namensgeber HSH Nordbank sind auf der zweiten Ebene gelistet.

Dietmar Hopp rügt Misswirtschaft bei Bundesligaclubs


SAP-Gründer und Sportmäzen Dietmar Hopp erklärt im Gespräch mit SPONSORs warum er den deutschen Fußball tendenziell für innovationsfeindlich hält, wehrt sich gegen Kritiker seines Engagements bei 1899 Hoffenheim und rügt die Misswirtschaft einiger Bundesligaclubs.

Auf die Frage, warum der deutsche Rekordmeister FC Bayern München für hohe Investitionen in sein Team gelobt wird, während 1899 Hoffenheim dafür kritisiert wird, antwortet Hopp im Interview mit SPONSORs: „Es gibt Leute, die der Meinung sind, nur Traditionsvereine dürften Geld investieren. Das ist eine Denkweise, die überhaupt nicht in die heutige Zeit passt. Wenn in der Wirtschaft so agiert würde, könnten wir auch gleich wieder in die Steinzeit zurückgehen.“ Deutschland verhalte sich bei bestimmten Themen eher innovationsfeindlich und „dazu gehört ganz klar auch der Fußball“.

Hopp weiter: „Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass manche Vereine glauben, über andere richten zu dürfen und in ihrem eigenen Verein nicht mal das Tagesgeschäft im Griff haben.“ Angesprochen auf aktuelle und zurückliegende Finanzprobleme von Traditionsclubs erklärt der 69-Jährige: „Der wirtschaftliche Erfolg hängt immer von den handelnden Personen ab, ob die Clubs nun Tradition haben oder nicht. Wenn Leute am Steuer sind, die nicht mit Geld umgehen können, geht es zwangsläufig schief.“

„Steuergelder müssen anders verwendet werden"
Der Sportmäzen, der für sein soziales Engagement im Sport in der vergangenen Woche mit dem „Laureus Medien Preis für Wohltätigkeit“ ausgezeichnet wurde, zeigt sich von der wirtschaftlichen Entwicklung in einigen Vereinen wenig überrascht: „Ohne Namen zu nennen: Wenn ich sehe, dass ein Club Zuschauereinnahmen der Zukunft verkauft, ohne eine außergewöhnliche Rendite dafür zu erhalten, dann kann man sich an einer Hand abzählen. Dass man früher oder später in Not gerät.“

Auch eine finanzielle Unterstützung des Profisports von staatlicher Seite, wie jüngst beim FC Schalke 04 geschehen, beurteilt der SAP-Gründer kritisch: „Steuergelder müssen anders verwendet werden. Der Staat hat wichtigere Aufgaben, als klammen Fußballvereinen zu helfen.“

Das ausführliche Interview mit Dietmar Hopp finden Sie in der Dezember-Ausgabe von SPONSORs. Darin spricht der Milliardär unter anderem auch über die Folgen der Wirtschaftskrise, Investoren im Sport und die Zukunft der 50+1-Regel, lobt DFB und DFL sowie ein finanzielles Fairplay als Chance für die Bundesliga.

TV Digital bleibt Hauptsponsor in Hoffenheim


TV Digital wird auch in der kommenden Saison das Trikot von 1899 Hoffenheim zieren. Die zur Axel Springer AG gehörende Programmzeitschrift bleibt damit Hauptsponsor des Fußballbundesligisten.

Die Vertragsverlängerung dürfte viele Branchenkenner überraschen. Den bisherigen Kontrakt, der den Hoffenheimern jährlich rund 2,5 Millionen Euro einbringen soll, stuften Experten als unterbewertet ein. Aufgrund der sportlichen Erfolge der TSG hatten nicht wenige damit gerechnet, dass ab der kommenden Saison ein neuer Hauptsponsor in Hoffenheim aufschlagen könnte oder TV Digital bei der Vertragssumme erheblich nachbessern muss.

Doch weit gefehlt: Die Partnerschaft wurde nun um ein Jahr ausgeweitet. TV Digital zog eine im ursprünglichen Vertrag fixierte Option und verlängerte diesen bis Ende der Saison 2010/11. Im Zuge von Nachverhandlungen soll die jährliche Vertragssumme dabei zumindest etwas nach oben korrigiert worden sein.

1899-Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus freut sich über die Vertragsverlängerung: „Wir waren von Anfang an überzeugt, dass 1899 Hoffenheim und TV Digital zwei moderne, zukunftsorientierte Marken sind, die beide in ihren Bereichen zur Spitzengruppe zählen.

Trend zum Breitensport und CSR


Immer mehr Unternehmen suchen Ergänzungen zu ihren Aktivitäten im Sportsponsoring und engagieren sich zusätzlich in den Bereichen Breitensport und Corporate Social Responsibility (CSR).

Neun von 14 befragten Dax-Unternehmen in Deutschland glauben, durch die Kombination von Sportsponsoring mit gleichzeitiger Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung, mit anderen Worten CSR, höhere Aufmerksamkeit erreichen zu können als durch das alleinige Sportsponsoring. Zu diesem Ergebnis kam das Institut für Sport und Sportwissenschaft der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

Als gutes Beispiel dient die Bayer AG. Das Pharmaunternehmen engagiert sich bereits seit über 100 Jahren in den Bereichen CSR und Breitensport. Achim Bellmann, Abteilung Sportsponsoring Bayer, erklärt die Beweggründe: „Das gehört zur Unternehmensphilosophie der Bayer AG. Natürlich haben Unternehmen im Sinne eines ,Good Corporate Citizen’ eine besondere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Wir fördern nicht nur Spitzensport, sondern engagieren uns auch im Nachwuchs-, Breiten- und Behindertensport. Hier mischt sich also das klassische Sportsponsoring mit dem CSR-Gedanken.“

Auch die Deutsche Telekom investiert in den Breitensport, indem sie beispielsweise den Joggern im Berliner Tiergarten auf rund zehn Kilometern Strecke den Weg zeigt – mithilfe magentafarbener Ts. „Wir sehen unser Engagement im Breitensport als Ergänzung des Spitzensportsponsorings", sagt Telekom-Sprecher René Bresgen. Andere Unternehmen, wie der Energiekonzern Vattenfall, unterstützen Jedermann-Radrennen wie die Cyclassics in Hamburg. Ein anderes Beispiel: Krankenkassen, wie die Techniker Krankenkasse (TKK), die den Breitensport fördern. Die TKK beteiligt sich beispielsweise an den Kosten der Fußballschule des Fußballbundesligisten Hamburger SV und ist damit auf den Hemden vieler tausender Kinder präsent.

Auch Clubs nutzen CSR vermehrt zur Imagepflege

Immer mehr Firmen erkennen also, dass Sponsoring im Breitensport als Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung wahrgenommen wird und sich dies positiv auf das Image ihres Unternehmens auswirkt. Aber auch Clubs engagieren sich vermehrt im CSR-Bereich, berichtet Jens Lüthge, Sponsoringexperte bei der Sportmarketingberatung MEC Access: „Immer mehr Clubs nutzen CSR-Maßnahmen, um unabhängig von ihrer sportlichen Situation an ihrem Markenprofil zu arbeiten.“

Dass sich CSR auszahlt, will MEC Access am Beispiel des VfL Wolfsburg ausmachen. So ergab eine von der Beratungsagentur in Auftrag gegebene Umfrage unter 1300 Personen ab 14 Jahren, dass der VfL Wolfsburg der große Gewinner der vergangenen Bundesligasaison 2008/09 ist und sein Vereinsimage regelrecht nach oben katapultiert hat: Sämtliche positiven Attribute wurden im Vergleich zu 2007 enorm gesteigert, insbesondere die Eigenschaften „leistungsstark" und „ehrgeizig". Die Assoziation mit Negativ-Items wie „langweilig" oder „unmotiviert“, sank auf ein Minimum ab.

Natürlich spielt bei diesen Ergebnissen der sportliche Erfolg des VfL mit dem Gewinn der Deutschen Fußballmeisterschaft eine große Rolle. Jedoch sieht Lüthge auch die CSR-Maßnahmen des Clubs als einen bedeutenden Faktor für die Imagesteigerung: „Dies ist neben der herausragenden Performance der Wölfe sicherlich auch ein Verdienst ihres sozialen Engagements.“ Der niedersächsische Bundesligist führt CSR-Maßnahmen unter anderem über seinen Kids-Club durch.

Entsetzen in Osnabrück


Der Manager unter Schock, der ehemalige Trainer völlig fassungslos: Das Teilgeständnis von Marcel Schuon im Wettskandal löste insbesondere bei dessen im Sommer wohl auch wegen Manipulationen aus der 2. Fußball-Bundesliga abgestiegenen Ex-Klub VfL Osnabrück Entsetzen aus. »Durch den Abstieg haben wir fünf Millionen Euro weniger Etat, mussten deshalb Mitarbeiter entlassen«, berichtete VfL-Manager Lothar Gans über die massiven Auswirkungen des Abstiegs in die 3. Liga.

Schuon, dem am Montag wegen seiner Verwicklung in den Skandal vom Drittligisten SV Sandhausen gekündigt worden war, spielte bis zum Ende der letzten Saison beim VfL und hatte in einer Aussage bei der Staatsanwaltschaft Bochum eingeräumt, gegen den Erlass früherer Wettschulden eine Manipulationsabsprache getroffen zu haben. Jedoch sei es letztlich nicht zu einer Manipulation gekommen.

Dennoch sind weiterhin zwei Spiele des niedersächsischen Zweitliga-Absteigers Gegenstand der staatsanwaltlichen Ermittlungen. Angeblich wurden die Auswärtsspiele beim FC Augsburg (0:3) am 17. April 2009 und beim 1. FC Nürnberg (0:2) am 13. Mai manipuliert. Schuon hatte in Augsburg 90 Minuten durchgespielt, in Nürnberg wurde er in der 75. Minute eingewechselt.

Osnabrücks letztjähriger Trainer Claus-Dieter Wollitz reagierte wütend auf das Teilgeständnis seines früheren Spielers Schuon. »Das reißt mir glatt die Füße weg. Wenn wir dringeblieben wären, hätte ich mit dem VfL noch viel erreichen können. Es tut so weh, all diese schrecklichen Dinge zu hören«, sagte Wollitz der Hamburger Morgenpost. Im Rückblick auf die zum Ende der vergangenen Saison angeblich vom Manipulationsskandal betroffenen Spiele sieht Wollitz sogar Anhaltspunkte dafür, dass Schuon in die Fänge der Wettmafia geraten war.

»Wahnsinn, jetzt habe ich diese Spiele alle noch mal vor Augen. Ich glaube, dass Schuon in Augsburg sogar ein Mal auf das eigene Tor schoss. Der hatte den Kopf nicht frei - in einem so wichtigen Spiel. Allein das ist doch schon ausreichend. Es gibt nichts Schlimmeres«, sagte Wollitz. Schuons Anwalt hat inzwischen erklärt, sein Mandant habe in seiner Aussage auch den Auftraggeber genannt.

Bereits nach dem Spiel in Augsburg habe Schuon versucht, seinem Auftraggeber klarzumachen, dass er nicht manipulieren »könne und wolle«. Als Mittelfeldspieler alleine könne er ohnehin nichts ausrichten. Daraufhin habe der Wettpate den Druck auf Schuon mit folgenden Worten erhöht: »Glaub´ bloß nicht, dass wir das Geld nicht kriegen.«

Verfahren gegen Schalke eingestellt


Die Staatsanwaltschaft Essen hat das Verfahren gegen Verantwortliche von FC Schalke 04 wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung eingestellt. Wie es in einer Mitteilung am Dienstag hieß, wurde die Aufnahme von Ermittlungen abgelehnt, da ein Anfangsverdacht nicht vorliegt. „Zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für eine Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung des Vereins sind nicht ersichtlich“, sagte Willi Kassenböhmer, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Eine Privatperson hatte Ende Oktober aufgrund von Medienberichten über angebliche Zahlungsschwierigkeiten Strafanzeige gestellt, die sich gegen Schalke-Finanzvorstand Peter Peters und Clubpräsident Josef Schnusenberg richtete. Den Revierclub drücken eine Schuldenlast von 137 Millionen Euro und weitere rund 100 Millionen Euro an Verbindlichkeiten.