Freitag, 4. November 2011

Oberhof baut, um Biathlon-Weltcup zu sichern



Das Bundesland Thüringen hat sich mit dem Oberhofer Wintersport-Förderverein auf den Bau eines Multifunktionsgebäudes in der dortigen Ski-Arena geeinigt. Damit steigen die Chancen für die Thüringer, dass der IBU Biathlon-Weltcup auch über 2014 hinaus Station in Oberhof macht.

In der Summe 25 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren in Oberhof investiert werden, davon 6,5 Millionen Euro am so genannten „Grenzadler“, wo das Biathlon-Stadion steht. Fünf Millionen Euro werden für Erschließungskosten verwendet, 1,6 Millionen Euro für das neue Multifunktionsgebäude, in dem ein Pressezentrum, ein Doping-Kontrolllabor sowie ein Sanitärtrakt eingerichtet werden soll.

Laut Jochen Staschewski, Staatssekretär im Thüringer Wirtschaftsministerium, ist „das der erste wichtige Baustein, um Oberhof als Weltcup-Standort zu erhalten“. Die Investitionen waren nötig geworden, um die Forderungen der Internationalen Biathlon-Union (IBU) zu befriedigen und damit den Biathlon-Weltcup-Standort Oberhof über 2014 hinaus zu sichern. Bei den bisherigen Veranstaltungen wurden mobile Toiletten aufgestellt und Medienvertreter sowie Skitechniker in extra aufgestellten Containern untergebracht. Dies hatten IBU-Funktionäre bei einer Inspektion im September dieses Jahres als „nicht mehr zeitgemäß“ kritisiert.

Die Baumaßnahmen am neuen Multifunktionsgebäude sollen nun im Frühjahr 2012 beginnen und bis Ende 2013 andauern. Finanziert wird der Neubau aus verschiedenen Töpfen. Die Sportstätten-Förderung beteiligt sich mit 100.000 Euro, weitere je 750.000 Euro steuern das Land und der Wintersport-Förderverein bei, der dafür einen Kredit in Höhe von 500.000 Euro aufnehmen muss. Zum Vergleich: Im bayerischen Ruhpolding, wo im März die IBU Biathlon-Weltmeisterschaft stattfindet, wurde das Stadion für rund 22 Millionen Euro modernisiert.


Tour de Ski in Oberhof weiter auf der Kippe

Ob auch die Skilanglauf-Veranstaltung Tour de Ski langfristig in Oberhof Station machen wird, entscheidet sich erst kurz vor dem kommenden Jahreswechsel. Sollte der Zuschauerandrang beim Langlauf-Etappen-Rennen am 29. und 30. Dezember erneut so gering wie im vergangenen Jahr sein, so glauben Experten, könnte Oberhof zum letzten Mal Startort der Tour de Ski sein. Im vergangenen Jahr hatten nur 5.000 Besucher den Weg ins Oberhofer Langlauf-Stadion gefunden.